Wiener Neustadt, eine geplante und geomantisch ausgerichtete Stadt?

 

Wiener Neustadt, Nähe Wien (A) – eine geomantisch ausgerichtete Stadt?

 

Wiener Neustadt (Niederösterreich), wurde 1192 von Herzog Leopold V., einem Babenberger, errichtet. Die Blütezeit erlebte die Stadt unter den Habsburgern, im 15. Jahrhundert. Schon um das Jahr 1200 wurde mit dem Bau der spätromanischen Pfarrkirche „Zu unserer Lieben Frau“, dem heutigen Wiener Neustädter Dom, begonnen. Noch in der Babenbergerzeit entstand auch die viertürmige Burganlage in der Südostecke der Stadt, die spätere Militärakademie.

 

Vor allem die Habsburger, im besonderen auch Franz I.Stephan von Lothringen, verheiratet mit Kaiserin Maria Theresia (1717 – 1780) achteten darauf, energiereiche und machtvolle Standorte für ihre Residenzen zu finden.

 

Foto wikipedia: Hauptplatz Wiener Neustadt

 

 

 

 

Ideal war die Kombination von Straßen, Wegen und Linien (Alignements), die den sakralen Geist der Gotteshäuser mit der machtvollen Residenz des weltlichen Herrschers verbanden. Dadurch war ein wechselseitiger Energieaustausch möglich (z.B. Wien: Schloss Schönbrunn – Augustinerkirche, Michaelerkirche, Stephansdom, Peterskirche, Ruprechtskirche….).

 

 

Die Stadt Wiener Neustadt ist ganz bewusst angelegt und erfolgte nach einer exakten Planung. Diplom-Ingenieur Dr. Erwin Reidinger hat Wiener Neustadt vermessen. Er zeigt in seinem Buch „Planung oder Zufall“ (Bohlau Wien), sehr deutlich auf, dass diese Stadt ganz bewusst so angelegt worden ist wie sie ist, und die Orientierung der Stadt wohl überlegt war. Dr. Reidinger sicherte die Forschungsergebnisse von Wiener Neustadt durch den Vergleich mit der Geometrie anderer mittelalterlicher Städte ab – z.B., Bruck an der Leitha, Marchegg, Retz und Zistersdorf.

Foto Wikipedia: innere Stadt, Wiener Neustadt-einst

 Aufgrund des annähernd rechteckigen Grundrisses der Stadt ist Dr.Dipl.Ing. Reidinger davon ausgegangen, dass die Absteckung der Stadt von den Seiten aus erfolgte. Das Zentrum fand er am Hauptplatz. Mit seiner  tollen Arbeit und Vermessung dieser Stadt hat er bewiesen, dass  die „Altstadt“  innerhalb der Stadtmauern, einst ganz bewusst geplant wurde. Laut Dr. Dipl. Ing. Reidinger ist der tatsächliche Absteckpunkt der Stadt nicht gefunden worden, und er ist mit dem Absteckpunkt, der sich auf dem heutigen Marktplatz befindet, nicht identisch. Das rechtwinkelige Achsenkreuz war der Ausgangspunkt der Vermessung der Stadt. Vom Hauptplatz, dem Zentrum der Stadt, auf dem sich auch das Rathaus, das Regierungsgebäude befinden soll, breitete sich die Stadt  in alle vier Himmelsrichtungen aus.

 

Foto©Dr. Dipl. Ing. Reidinger, Buch: „Planung oder Zufall“

Die Tatsache, dass das Zentrum nicht exakt das bauliche Zentrum der Stadt ist, lässt sich aus der Geomantie erklären:

Ausgangspunkt der mittelalterlichen Stadtplanung ist für Geomanten nicht das bauliche Zentrum, sondern das geomantische Zentrum, das immer etwas vom geometrischen Mittelpunkt abweicht!

Bis ins Mittelalter waren sehr viele Städte geomantisch ausgerichtet worden- besonders auch in Mitteleuropa. Die Definition und die Intention/Absicht einer Stadt und eines jeden Ortes, sind die Voraussetzung jeder geomantischen Untersuchung – erst dann kann das geomantische Zentrum der Stadt festgelegt werden. Und nur in einem definierten Raum kann es ein Zentrum geben.

 

Durch „falsche“ Baumaßnahmen und auch durch eine Änderung der Intention einer Stadt, kann sich auch der „Energie – Fluss“ verändern.

 

 

 

Bei der Planung einer Stadt wurden früher nicht nur der Energiefluss, Kraftlinien und Wasserverläufe berücksichtigt, sondern auch die Bodenbeschaffenheit und die Umgebung (Berge, Wasser….). Die 4 Stadttore wurden nach den vier Himmelsrichtungen ausgerichtet. Mitte, Umgrenzung und Ordnung der Stadt gehören zu den Grundlagen des mittelalterlichen Städtebaus.

 

„Die mittelalterliche Stadt – Wiener Neustadt – die innerhalb der Stadtmauern lag, war ursprünglich eine „Bistum-Stadt“ mit den wichtigsten Klöstern, und später eine „Verteidigungs-Stadt“, „Industriestadt“, dann „Schulstadt“. Heute entwickelt sich die Stadt mit ihren ca, 44. 000 Einwohnern immer mehr zu einem Bildungs- und Wirtschaftszentrum, und ist auch ein Wissenschafts-, Forschungs- und Gesundheitsstandort im südlichen Niederösterreich. 

 

Das Zisterzienserstift zur Heiligsten Dreifaltigkeit in Wiener Neustadt kurz Neukloster genannt, gehört zu den jüngsten mittelalterlichen Klostergründungen in Österreich. Das Stift Neukloster war eine Zisterzienserabtei.“

„Die Verbindung des Geschlechtes der Zähringer zu den Zisterzienser-Mönchen, dem Bruderorden der Tempelritter, brachte es mit sich, dass diese die Zähringer bei ihren Stadtgründungen vor allem bei der Be- und Entwässerung berieten.

 

 Die Zisterzienser galten als Meister des Wasserbaus und waren von daher auch radiästhetisch gut bewandert. Die Zähringer, das mit den Staufern verwandte schwäbische Fürstengeschlecht, zählten zu den Stadt-Pionieren des Mittelalters. Städte in Deutschland und der Schweiz, bilden die Zähringerstädte, wie z.B., Bern, Villingen, Freiburg im Breisgau, Neuenburg am Rhein…“ (http://www.die-zaehringer.eu)

„Interessant ist, dass es sich bei den Zähringergründungen (1119 Villingen, 1120 Freiburg, 1157 Freiburg in Uechte, 1191 Bern) um erste mittelalterliche Planstädte handelte, deren Bauschema wie das der gotischen Kathedralen von Anfang an feststand und kaum eine Entwicklung erfuhr!

Das Achsenkreuz der Städte schloss sich nirgendwo an bereits vorhandene Straßenkreuzungen an, sondern wurde neu ausgesteckt. Auch bei den Stadtgründungen der Zähringer wurde, wie in Bern, Villingen, Wiener Neustadt u.a., die Stadt durch vier Hauptstraßen in vier Viertel geteilt. Nur diese galten als Straßen, alle anderen wurden „Gassen“ genannt. Bei römischen wie auch hochmittelalterlichen Gründungen ist oft eine Berücksichtigung der Gitternetze feststellbar, die der Stadt Ordnung verleihen.“

(Die himmlische Stadt, Eine geomantische Sicht auf die historische Entwicklung der Städte von Dipl. Ing. Stefan Brönnle erschienen in Hagia Chora 2/1999)

 

 

Foto Wikipedia: Wiener Neustädter Dom

    

In der heutigen technisierten Welt können wir uns nur schwer vorstellen, dass die Menschen in früheren Zeiten  Schlösser, Burgen und Kathedralen nach dem Lauf der Sterne, unter Berücksichtigung der Erdkräfte ausgerichtet haben. Viele Bauwerke wurden nach dem Lauf der Himmelsrichtungen ausgerichtet, und Planeten und Zeichen korrespondieren mit der Landschaft, Steinen, Metallen und Farben

Die alten Herrscher, und vor allem auch die Habsburger wussten, dass Kirchen, Kathedralen, Schlösser, Synagogen und Tempel eine Schlüsselposition in der jeweiligen Landschaft haben, deshalb wurden sie meistens ganz bewusst an Kraftlinien und Energie spendenden Plätzen errichtet. Die Erdenergien des Ortes wurden genutzt und die Plätze durch geistig – energetische Verbindungslinien miteinander verbunden.

Ganz bekannte Beispiele sind Stonhenge und die Pyramiden in Ägypten.

Vielleicht haben sie auch schon vom Pilgerweg gehört, den früher Druiden, Tempelritter und Christliche Mystiker auf der Suche nach der Wahrheit und Erleuchtung gegangen sind. Dieser Weg beginnt in Compostella in Spanien. Auf diesem Weg liegen auch Toulouse, Orleans, Chartres, Paris und Amiens. Das Ende des Weges (Gralsweg)ist in der Rosslyn Chapelin Schottland.

 

 

die Kunst, vitale und harmonische Orte zu schaffen, beherrschten auch die Druiden, die Gelehrten der Kelten. Über die Kelten gelangte das Wissen über Energieströmungen des Erdorganismus, die auch Einfluss auf die Qualität eines Ortes haben, nach Europa und auch in die Region um Wiener Neustadt.

Foto©Ruth Linauer, „geomantisch gesetzter Stein“

„Die Kelten – darunter versteht man einen Sammelbegriff für zahlreiche Stämme der Eisenzeit.Im 6. Jahrhundert v. Chr. entstand zwischen Seine und Inn eine kulturelle Einheit mit relativ gleichartigen politischen und sozialen Strukturen; gemeinsam waren Sprache, Religion und materielle Kultur mit lokalen Ausprägungen. Eine politische Geschlossenheit bestand nicht; zum Mittelmeerraum wurden Kontakte unterhalten. Die Menschen dieses West-Hallstattkulturkreises wurden von den Griechen Kelten, von den Römern Gallier genannt.

Die Kelten lebten in Stammesverbänden. Befestigte Höhensiedlungen bildeten die lokalen Zentren.

 

„In Schwarzenbach in der Buckligen Welt legten die Kelten im 2. Jh. v. Chr. eine der größten stadtartigen Ansiedlungen des Ostalpenraumes an. Es ist anzunehmen, dass die Bewohner Adelige und Händler, aber auch Handwerker und Bauern waren.“Wahrscheinlich wurden hier auch Eisenerze aus der Oberpullendorfer Bucht weiterverarbeitet“..

(https://austria-forum.org)

Hochwolkersdorf, „Bucklige Welt“ Foto©Ruth Linauer

 

 

 

 

 

Die sanfte und grüne Hügellandschaft der Buckligen Welt, bei Wiener Neustadt entspricht der Venus. Die Kelten stellten die Werkzeuge aus Eisen her, und Eisen steht für den Planeten Mars – männlich. Yin und Yang sollen ausgeglichen sein. 

Das Römische Reich war von 200 vor Christus bis 480 nach Christus das größte Reich im Gebiet des Mittelmeeres. “ Die Römer waren rund 350 Jahre im Wiener Raum. Zur Blütezeit lebten hier über 30.000 Menschen – ein buntes Völkergemisch aus Römern, Einheimischen und Zuwanderern aus allen Teilen des Reichs, die schließlich 212 n. Chr. durch die Constitutio Antoniniana dasRömische Bürgerrecht erhielten.“.(Wien Geschichte WIKI)

Die Auguren der Etrusker und Römer waren ebenfalls geomantisch versiert. Die Etrusker (8 bis 1.Jhd vor Christus) lebten im Raum der heutigen Toskana, Umbrien und Latium. Sie schufen die erste Hochkultur Italiens.